Frischer Wind weht durch die Werkstatt

Projekt Wildeshausen-Ganderkesee erhält neuen Arbeitsbereich

May Britt Peters

Zu den LEB-Standorten in Ganderkesee und Wildeshausen gesellt sich seit Jahresbeginn mit der Kultur- und Medienwerkstatt ein neuer, breit aufgestellter Arbeitsbereich. Dieser ergänzt die ohnehin bunte Palette an bisherigen Einsatzmöglichkeiten in den Feldern Naturschutz, Holz-, Textil-, Kreativ- und Fahrradwerkstatt und Fahrdienst. Wegen der organisatorischen Zusammenlegung beider LEB-Werkstätten wurde der Fachbereich nun außerdem auf Wildeshausen erweitert.


Die Leitung liegt in den Händen von May Britt Peters, einer Archäologin mit kreativer Ader, die sich auf die Ur- und Frühgeschichte sowie das Mittelalter spezialisiert hat (die Nordwest-Zeitung berichtete im Interview). An ihrer Seite: Werkstattleiter Edgar Ruhm, handwerkliches Allroundtalent und Spielentwickler. Mit einem Sack voll spannender Projektideen wollen sie fortan zur Kulturvermittlung im Landkreis Oldenburg beitragen und gemeinnützig kreative Ideen umsetzen. So wurde vor Kurzem ein „Memory“-Spielset für Altenheime fertiggestellt, das sich thematisch jeweils mit den 50er-, 60er- und 70er Jahren auseinandersetzt. Als Erinnerungshilfe soll das Spiel dazu beitragen, Verknüpfungen wiederherzustellen, Namen oder Ereignisse ins Gedächtnis zu rufen und diese miteinander zu teilen.
„Einen ganz anderen Schwerpunkt setzen wir bei einem aktuell laufenden Projekt“, so May Britt Peters, „der Konzeption einer archäologischen Ausstellung, die zunächst vom Kreishaus in Wildeshausen beherbergt werden soll.“ Neben der Rekonstruktion einer Bernsteinkette aus einem Dötlinger Großsteingrab mittels lufthärtender Modelliermasse, Acrylfarben und Klarlack, werden Tonfliesen-Muster aus der Klosterruine Hude künstlerisch ansprechend auf Leinwände gemalt. Zudem sollen für die nordische Megalithkultur typische Trichterbecher und Kultgefäße auf der Töpfer-Drehscheibe entstehen, um sie später im Ofen zu brennen. „Außerdem wird ein eisenzeitliches Holzfigurenpaar aus dem Holler- und Wittemoor originalgetreu nachgebaut“, ergänzt die Archäologin. „In der flexiblen und übergreifenden Kultur- und Medienwerkstatt können verschiedenste Talente gefördert sowie unterschiedlichste Arbeitsweisen und Themenfelder kennengelernt und vertieft werden“, weiß Edgar Ruhm. Der Umgang mit Bildbearbeitungs- und Layoutprogrammen wie GIMP und Scribus, digitale Fotografie, die Internet- und Literaturrecherche gehören genauso ins Spektrum der Werkstatt wie das kreative Arbeiten mit Naturmaterialien, handwerkliche Projekte oder das Zeichnen mithilfe von Leuchttisch oder Beamerprojektion.

Zu Kooperations- und Projektpartnern zählen inzwischen verschiedene Institutionen und Vereine wie das Urgeschichtlichen Zentrum Wildeshausen, die Freunde des Klosters Hude e.V., die Alte Ziegelei Westerholt, das Umweltbildungszentrum Hollen, der Arbeitskreis Flüchtlinge, das Handwerksmuseum Ovelgönne oder der Schuldnerberatung Wildeshausen. Als Nächstes sind unter anderem „eine Märchen- und Sagen-Radtour mit Skulpturen und Mitmachstationen“ und die Herstellung „eines Lernkoffers für Schulen zum Thema Steinzeit und regionale Vorgeschichte“ geplant, gibt Peters einen Ausblick.

Interessierte sind herzlich willkommen, sich die Kultur- und Medienwerkstatt und andere Werkstattbereiche in Wildeshausen und Ganderkesee genauer anzuschauen. Durch die große Bandbreite an Projekten kann das Team individuell auf jeden Menschen eingehen und Arbeitsaufträge passend auf jegliche Bedürfnisse entwickeln.
Neugierig auf das Werkstattprojekt? Die Kontaktaufnahme erfolgt über Projektleiter Jens Munderloh:
Tel. +49 (0) 4222 946 25 91, E-mail: jens.munderloh@leb.de.

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