Naturschutz und Hotels in Serie
LEB-Standort Ofen mit Einsatz für Imme & Co.
In der Ofener Werkstatt wurde Anfang April ein Projekt gestartet: „Neue Chancen durch Arbeit für den Naturschutz“. Gefördert durch das Jobcenter Ammerland, sollen fortan per Arbeitsgelegenheiten professionelle Nützlingsunterküfte (sog. Insektenhotels) gefertigt werden.
Das gesamte Projekt am Kösterhof in der Hermann-Ehlers-Straße ist eine Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Ammerland und dem Umweltbildungszentrum Ammerland. „Durch unser neues Angebot haben wir wieder viele Möglichkeiten für Arbeitsuchende geschaffen, sich mit ihren Fähigkeiten einzubringen.“, sagt Projektleiterin Anja Gertje.
Begonnen hat alles vor ein paar Wochen. Nachdem für den Projektstart die passende Arbeitsumgebung hergestellt und erste Materialien besorgt waren, ging es für die Teilnehmenden zunächst darum, sich untereinander sowie die LEB-Mitarbeitenden, die Räumlichkeiten und die zukünftigen Aufgaben kennenzulernen. In der folgenden Arbeitswoche gab es dann eine maßgebliche Schulung durch die Biologin Sandra Bischoff. Die Spezialistin für Wildbienen informierte nicht nur über den grundsätzlichen Nutzen und die Besonderheiten der für uns wichtigen Lebewesen. Im Mittelpunkt stand vor allem der Bau von Insektenhotels, die als Nist- und Überwinterungshilfe dienen. Für einen Aha-Effekt bei sorgten einige Negativbeispiele aus dem Handel. So sei es z.B. nicht ratsam, für eine Nützlingsunterkunft sowohl Tannenzapfen als auch Holz mit Bohrungen zu verwenden: „Während die Zapfen Ohrwürmer anlocken, beziehen Wildbienen mit Vorliebe die feinen Bohrungen. Allerdings sind beide nicht in einem Haus kompatibel, da die so genannten Ohrenkneifer die Eier der Wildbienen fressen.“, erklärte die Fachfrau.
Inzwischen wurde ein Insektenhotel-Prototyp fertiggestellt, und alle Beteiligten sind bereits gespannt, wie das Urteil der Expertin bei der bereits avisierten Besichtigung ausfallen wird. Das Ofener Werkstattprojekt hat darüber hinaus noch andere Arbeitsangebote in den Bereichen Gartenbau, Gartenpflege, Holzverarbeitung, Hauswirtschaft und Büro/Verwaltung zu bieten, bei denen meist ein laufender Einstieg möglich ist. Für die Herstellung weiterer Insektenhotels ist bereits eine Art Produktionsstraße angedacht. „Ab Juni sind dann voraussichtlich die ersten Auslieferungen an die interessierten Schulen und Ortsbürgervereine möglich.“, freut sich Anja Gertje.
Für den Bau der Nützlingsunterkünfte werden noch leere Konservendosen (Durchmesser 10-20 cm, Höhe 13-17,5 cm), Bambus und Schilf (ungespritzt) benötigt. Das Projekt freut sich außerdem über Spenden von unbehandeltem Bauholz (Pfosten, Bretter).
Kontakt: Inken Wellmann / Anja Gertje, 0441 - 80076225
Einen Bericht auf NWZ online gibt es hier.