Niederungsburg Harpstedt wieder sichtbar

LEB-Projekt Sandkrug legt archäologisches Denkmal frei

Die Überreste der alten Niederungsburg am Tielingskamp in Harpstedt waren in letzter Zeit stark zugewachsen. Im Auftrag des Landkreises Oldenburg und der ansässigen Revierförsterei haben Kräfte der Ländlichen Erwachsenenbildung (LEB) die historische Stätte wieder zugänglich gemacht.

Bereits im vergangenen Herbst mussten vor Ort zwei alte Buchen mit Hilfe eines Krans gefällt werden, da sie nicht mehr verkehrssicher waren. Im zweiten Schritt haben nun Teilnehmer des LEB-Werkstattprojektes Sandkrug den Bewuchs an Wall und Schutzgraben entfernt. LEB-Fachanleiter Peter Thieß zeigt sich zufrieden: „Hügel und Gräben sind nun wieder frei, und damit ist die Sichtachse auf die ehemalige Burganlage wieder hergestellt.“ Der Natur- und Landschaftspfleger hat mit fünf Kräften des Werkstattprojektes drei Tage lang ganze Arbeit geleistet: „Es ist lange her, dass das archäologische Denkmal freigelegt wurde“, fasst Thieß das Wirken seines Teams zusammen.

Den Anstoß zur Aktion gab der Verkehrs- und Verschönerungsvereins Harpstedt e.V. (VVV), der die Untere Naturschutzbehörde auf die Situation ansprach. Diese wiederum holte die Niedersächsische Landforsten als Grundstückseigner mit ins Boot, um das Vorhaben in Bewegung zu setzen. Und so landete der Auftrag bei Peter Thieß auf dem Schreibtisch, da die Sandkruger Werkstätte schon längere Zeit mit dem Landkreis erfolgreich kooperiert. Ziel in diesem gemeinnützig arbeitenden Projekt ist, die Teilnehmenden dabei zu unterstützen, auf den Arbeitsmarkt zurückzufinden. In dieser sogenannten Arbeitsgelegenheit können sie sich in verschiedenen Tätigkeitsfeldern ausprobieren, so auch unter fachkundiger Anleitung im Arbeitsbereich Natur- und Landschaftspflege.

Die Geschichte der Burg geht auf das 10. und 11. Jahrhundert zurück. In Niedersachsen waren Befestigungen dieser Art selten, so dass sie in die Reihe der archäologischen Erlebnisrouten des Naturparks Wildeshauser Geest aufgenommen worden ist. Vom Gebäude selbst gibt es keine Spuren, ein Schild weist jedoch auf den Standort hin und gibt Erläuterungen. Henning Steffens, Leiter der Försterei Harpstedt der Niedersächsischen Landesforsten, freut sich besonders über die sehr konstruktive Zusammenarbeit unter allen Akteuren: „Wir bewahren mit der Aktion ein wichtiges Kulturgut. Gemeinsam mit Partnern gelingt dies umso besser.“

(Foto: Forstamt Ahlhorn)

 

 

 

 

Zurück